Woher schöpft die Evolution ihre Kraft? / Bibelmathematik


Tatsächlich findet man z.B. in der christlichen Theologie auch Hinweise auf einen anderen Umgang mit dem Bösen. So spricht Jesus Christus in der Bibel, Neues Testament Matthäus 5, 38-48:
"Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge, und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und deinen Leibrock nehmen will, dem laß' auch den Mantel. Und wer irgend dich zwingen wird, eine Meile zu gehen, mit dem geh zwei. Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will. Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, [segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen,] und betet für die, die euch [beleidigen und] verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte."131

Jesus geht also über die Verdammung des Bösen hinaus und fordert die Menschen auf, auch zu akzeptieren, wenn einem Böses wiederfährt. Ja er geht sogar soweit, dass man seinen Feind lieben soll.

Da Jesus auch als Prophet des Islam gilt, kann man diese Textstellen auch als gültig für die islamische Theologie sehen.

Was die jüdische Theologie anbetrifft, die sich ja nur auf das alte Testament beruft und Jesus nicht als Propheten ansieht, so ist es schwieriger, Hinweise für eine Akzeptanz des Bösen zu finden.
Bei genauer Betrachtung gilt aber auch: Wer das Böse zerstören will, akzeptiert indirekt das Böse in sich, welches die Fähigkeit zum Zerstören besitzt.

Zusätzlich gibt es auch weitere Hinweise, dass das alte und das neue Testament der Bibel nicht so ohne weiteres trennbar sind. Und zwar hat man festgestellt, dass die Bibel voller mathematischer Bezüge ist132. Dies kommt folgendermaßen:
Die Bibel besteht aus zwei Teilen und ist im Original in zwei Sprachen verfasst worden. Das alte Testament ist in hebräisch von rechts nach links geschrieben. Das neue in Alt-Griechisch. Nun haben beide Sprachen die seltene Besonderheit, dass jedem Buchstaben ihrer Schrift auch eine Zahl zugeordnet wird (siehe Tabelle 8).

Zahlbedeutungen von hebräischen und altgriechischen Schriftzeichen

Andere Sprachen haben entweder gar keine Buchstaben mit Zahlbedeutung oder nur sehr wenige (wie z.B. in der lateinischen Schrift, bei der M=1000, D=500, C=100, L=50, X=10, V=5 und I=1 bedeutet)133.
Ersetzt man nun in der Bibel die einzelnen Buchstaben durch Zahlen, so ergeben sich Zahlenkombinationen, die von erstaunlicher Komplexität sind. Besonders eindrucksvoll ist der erste Satz der Bibel, der voll von mathematischen Bezügen ist. Im hebräischen Original lautet er:

Der erste Satz der Bibel im hebräischen Original

(von rechts nach links)

Das bedeutet in etwa auf deutsch134:

Am Anfang schuf Gott (die) Himmel und (die) Erde

Ersetzt man nun im hebräischen Original die Buchstaben durch Zahlen, so ergeben sich verblüffende mathematische Kombinationen.
Zählt man z.B. alle Buchstaben zusammen, sind diese durch die Primzahl 37 teilbar. Diese Primzahl taucht aber nicht nur einmal auf, sondern in vielen weiteren Kombinationen (siehe Tabelle 9).

Besonders interessant für unsere Betrachtung des Zusammenhangs von Gut und Böse ist dabei folgendes:

Tab. 9 Zahlbedeutungen im ersten Satz der Bibel

 

Addiert man in einer Zeile die grau schraffierten Pakete, so ist die Summe durch 37 teilbar.
Bei einigen dieser Summen ist sogar die Quersumme zusammengehöriger Summen exakt 37.

Zählt man die Hauptwörter des hebräischen Originals "Gott", "Himmel" und "Erde" zusammen, so erhält man135 die Zahl:

777= 3 x 7 x 37

Unterzieht man im neuen Testament den Namen Jesus (altgriechisch: IhsouV) der gleichen Prozedur

Zahlbedeutungen des Wortes "JESUS" im hebräischen Original

, so erhält man die Zahl:

888= 3 x 8 x 37

Außerdem findet man im Neuen Testament, Offenbarung des Johannes 14, eine Textstelle, bei der von einer Zahl im Klartext gesprochen wird: "Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig". Die Zahl 666 (=3x6x37) wird aufgrund dieser Textstelle im allgemeinen dem Teufel zugeschrieben.

Bringt man die Zahlen in eine Reihenfolge, so steht Gott in der Mitte zwischen Jesus und dem Teufel.

Auflistung der Zahlbedeutungen von Jesus,  Teufel und Gott

Gott steht also, was die Zahlen betrifft, Jesus genauso nahe wie dem Teufel. Diese Konstellation ist doch für Christen sehr ungewohnt. Aber auch der Mitbegründer der Psychologie C.G. Jung kommt in seinem Buch "Antwort an Hiob"136, in dem er u.a. die Verbindung zwischen dem Negativen und Gott in der Bibel untersucht, zu ähnlichen Fragestellungen.
Nach der Analogie mit dem Entropie/Integrations-Ansatz ist diese Verbindung gar nicht so ungewöhnlich. Denn wie wir in den vorhergehenden Kapiteln gesehen haben, ist das Böse/der Teufel danach genauso notwendig wie das Gute/Jesus, weil sonst keine Entwicklung des Universums möglich wäre.

Dass Gott sich nicht nur neutral verhält, zeigt sich aber darin, dass auch in der Anfangszeile die Zahl 888 in Zusammenhang mit Gott vorkommt. So ergibt die Summe der Wörter "Gott", "Himmel" und "und" nämlich ebenfalls die Zahl 888.
Folgt man der Analogie mit den Zahlen, so ist Gott also sowohl Vermittler zwischen Gut und Böse, als auch das Gute selbst.


Bevor wir aus den Analogien zwischen dem Entropie/Integrations-Ansatz mit den östlichen Religionen weitere Schlüsse ziehen, möchte ich kurz auf mögliche Erklärungsansätze für die eben beschriebenen mathematischen Phänomene am Anfang der Bibel eingehen, da sie doch recht außergewöhnlich sind:
Versucht man zum Beispiel zufällig eine Zahlenkombination zu finden, die eine ähnliche "37er"-Struktur aufweist wie der erste Satz der Bibel, so muss man laut Wahrscheinlichkeitsabschätzung im Schnitt ca. 860 Millionen Versuche machen137. Und selbst wenn man durch Zufall eine Zahlenstruktur findet, die ähnliche Eigenschaften hat, wäre noch ein weiterer Zufall nötig, dass mögliche zugehörige Buchstaben auch einen Sinn ergeben.
Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen könnte sein, dass der oder die jüdischen Autoren des ersten Satzes der Bibel höchst geniale Mathematiker waren138. Eine andere Erklärung wäre, dass eine übergeordnete Seele die Autoren beim Schreiben beeinflusst hat. Eine mögliche übergeordnete Seele wäre z.B. die Gruppenseele des jüdischen Volkes. Es könnte aber auch das von C.G. Jung postulierte kollektive Unbewusste gewesen sein. Nach der Seele-Zufall-Theorie wäre dies die Menschheitsseele. Nicht ganz auszuschliessen ist auch die Möglichkeit, dass der übergeordnete Seelenteil der Gottesseele die oder den Schreiber beeinflusst hat.


Doch nun zurück zur ursprünglichen Fragestellung.

Fassen wir zunächst zusammen:
Unter anderem anhand der mathematischen Beziehungen der Bibel konnten wir sehen, dass es auch in den Religionen Judaismus, Christentum und Islam eine neutralere Betrachtungsweise des Bösen gibt.

Im folgenden soll nun untersucht werden, ob es in den Moralvorstellungen der östlichen Religionen andere Betrachtungsweisen für das Gute gibt.
Sucht man nach einer Bevorzugung des Guten, die über reine Neutralität zwischen Gut und Böse hinausgeht, so fällt z.B. folgendes auf:
Beim Yin-Yang-Symbol sind Schwarz und Weiß ja gleich groß. Was aber nicht auf den ersten Blick auffällt, ist, dass Weiß und Schwarz und damit auch Gut und Böse zu einem gemeinsamen Ganzen integriert sind. Eine Integration bedeutet aber nach der Analogie "Integration=Gut und Entropie=Böse" wieder etwas Gutes. Das gemeinsame Miteinander von Gut und Böse beinhaltet also wieder etwas Gutes.

Dieses Gemeinsame ermöglicht dabei den leichten "Vorsprung" in der Stärke, den das Gute gegenüber dem Bösen hat. Im Yin-Yang-Symbol ist also versteckt angedeutet, dass das Gute doch nicht genauso stark ist wie das Böse, sondern vielmehr ein bisschen stärker ist. Wäre der "Vorsprung des "Guten" größer, so wäre die Evolution langsamer abgelaufen, da nicht schnell genug Platz für "Besseres" geschaffen worden wäre.

Nun können wir die am Anfang des Kapitels gestellte Frage "Woher schöpft die Evolution ihre Kraft?" beantworten. Und zwar schöpft sie ihre Kraft aus der optimalen Mischung von Gut und Böse.

Fazit:
Es ergibt sich die Möglichkeit, dass sich die Moralbegriffe "Gut" und "Böse" der verschiedenen Weltreligionen mit den naturwissenschaftlichen Begriffen "Integration" und "Entropie" vereinen lassen.
Dabei sind Gut und Böse zu einem Ganzen integriert. Aus dieser Integration schöpft dann das Gute zusätzliche Kraft, um die Evolution wieder ein Stück vorwärts zu bringen.

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37,38,48,5,666,777,888,Achtung,Allerbarmer,Allgütige,Allmächtige,Allwissende,alte,altes,Altgriechisch,an,Anfang,Antichrist,Antwort,Arten,Barmherzigkeit,Bibel,Bibelmathematik,böse,Böse,Buch,Bücher,Buchstaben,C.G.,Christenheit,Christentum,christliche,Christus,das,der,Destruktion,Destruktivität,Einbeziehung,Eingliederung,Entropie,Entwicklung,Erde,Erhalter,Evolution,Ewige,Gaja,Gemeinde,Gemüt,Gott,Gotteskunde,Gottvater,gut,Gute,hebräische,Herr,Herrgott,Himmel,himmlischer,Hiob,Hölle,Humanität,im,Integration,Islam,Jahwe,Jehova,Jesus,Johannes,Judaismus,jüdische,Jung,kollektive,kollektives,Liebe,liebe,Luzifer,Mathematik,Matthäus,Menschenfreundlichkeit,Menschenliebe,Menschheitsseele,Menschlichkeit,Mitgefühl,nach,Nächstenliebe,neue,Neues,Offenbarung,Paradies,Philanthropie,Psyche,Satan,Schicksal,Schöpfer,Schrift,Schriftzeichen,schuf,Seele,Sex,Streben,Symbol,Testament,Teufel,Theologie,Theorie,Unbewußte,Unbewusstes,Universum,Unordnung,Vater,Vertrauen,Wohltätigkeit,Yang,Yin,Zahl,Zahlbedeutung,Zahlen,Zahlzeichen,Zerstörung,Zufall,Zuneigung